Wie funktioniert die Motorradfederung? Federungsbegriffe erklärt
Bei vielen modernen Motorrädern gibt es einiges an der Federung einzustellen. Für viele Motorradfahrer ist diese Verstellbarkeit ein zusätzlicher Grund, ein Motorrad sich zuzulegen. Es gibt aber auch eine große Anzahl von Motorradfahrern, die nicht wissen, was die verschiedenen Einstellschrauben bewirken. In diesem Blog erklären wir, welche verschiedenen Anpassungsmöglichkeiten es gibt und welche Begriffe dazu gehören.
Federung vs Dämpfung
Die Begriffe Federung und Dämpfung werden oft durcheinandergebracht, es gibt jedoch konkrete Unterschiede. Die Federung ist erforderlich, um die Räder des Motorrads so gut wie möglich auf der Straße zu halten. Die Federn geben den Reifen die Möglichkeit, den Unebenheiten auf der Straße zu folgen, ohne dass das Motorrad selbst zu viel davon bemerkt. Federung ist daher auch für den Komfort notwendig.
Vorderradgabeln gibt es in zwei Haupttypen: Right-side-up (links) und Up-side-down (rechts). Sie können mehr über den Unterschied zwischen den beiden in einem anderen Blog lesen.
Die Federung ist auf einem Motorrad ohne Dämpfung nutzlos. Wenn die Federung eine Bewegung zulässt, sorgt die Dämpfung für die Kontrolle dieser Bewegung. Man kann nicht mit einer Vordergabel ohne Öl fahren. Nach einer Schwelle würde diese noch einen Kilometer weiter auf- und abschwingen, mit allen Konsequenzen, die sich daraus ergeben.
Warum gibt es einstellbare Federung beim Motorrad?
Die ersten Motorräder mit einstellbarer Federung, wie wir sie heute alle kennen, kamen in den 90er Jahren auf den Markt. Dies waren hauptsächlich Sportmotorräder. Die restlichen Motorräder kamen mit einer Standardeinstellung aus der Fabrik gerollt und damit musste man dann zurechtkommen. Diese Standardeinstellung gilt für eine durchschnittliche Person, mit einem durchschnittlichen Fahrstil und einem durchschnittlichen Körperbau. Auf dieser Weise sind die meisten Motorradfahrer zufrieden gewesen.
Einstellbare Federelemente sind jedoch nicht mehr nur bei Sportmotorrädern zu finden. Nehmen Sie zum Beispiel eine BMW S1000XR. Dieser kräftige und sportliche Allrounder kann genutzt werden für Fahrten zur Arbeit, Urlaube mit einem Passagier und dazugehörigem Gepäck oder einem sporadischen Trackday. Für jede Situation werden andere Anforderungen an die Federung und Dämpfung gestellt. Für diese Motorradtypen ist es daher sehr wichtig, dass die Federung einstellbar ist.
Was bedeutet Preload und was bedeutet Sag?
Die Federsteifigkeit der Feder wird häufig in der Einheit [kg/mm] angegeben. Diese Einheit gibt an, wie viel Millimeter eine Feder pro Kilo Last zusammengedrückt wird. Als Beispiel: Die hintere Feder einer Yamaha YZF-R6 hat eine Federsteifigkeit von 10,5 [kg/mm]. Für jede 10,5 Kilo, die auf die Feder gelegt werden, wird diese 1 Millimeter zusammengedrückt.
Preload, oder Vorspannung gilt für die Federn. Die Vorspannungseinstellung wird verwendet, wenn die Federn an das Gewicht des Fahrers angepasst werden. Die Standardeinstellung einer Yamaha YZF-R6 ist für einen leichten Fahrer von beispielsweise 70 kg ausgelegt. Wenn eine kräftig gebaute Person von 100 kg sich daraufsetzt, wird die Federung viel zu sehr zusammengedrückt. Infolgedessen änderts sich die Geometrie und das Motorrad wird nicht so gut lenken, wie es beabsichtigt ist.
Der Abstand zwischen den Pfeilen ist der eingestellte Preload.
Um das Motorrad wieder auf die richtige Höhe zu bringen, können die Federn unter Vorspannung gestellt werden. Diese Vorspannung sorgt dafür, dass bereits eine Kraft auf die Federn ausgeübt wird. Die Feder wird erst weiter zusammengedrückt, wenn diese Kraft überschritten wird. Wie weit ein Motorrad sackt, nennt man sag. Der richtig eingestellte Sag ist für jedes Motorrad anders, aber eine gute Faustregel ist, dass der Sag ¼ von der gesamten Sag der Federung beträgt. Für eine Vordergabel einer Yamaha YZF-R6 beträgt diese 30 mm.
Die Vorspannung kann auf verschiedene Weisen eingestellt werden. Wie das geht, erfahren Sie in der Betriebsanleitung Ihres Motorrades.
Was bedeutet Rebound und was Compression?
Rebound und Compression sind englische Begriffe für eingehende und ausgehende Dämpfung. Die Einstellung der eingehenden Dämpfung ist oft nur bei Sportmotorrädern und Motorrädern einer höheren Preisklasse zu finden. Die eingehende Dämpfung kontrolliert die Bewegung des Einsenkens der Vordergabel oder des Monoshocks. Bei der Vordergabel ist dies während des Bremsens, und beim Monoshock während des Beschleunigens der Fall. Das Einstellen der eingehenden Dämpfung ist hauptsächlich auf der Rennstrecke von Bedeutung. Hier wird stark gebremst und stark beschleunigt. Durch die eingehende Dämpfung dichter zu drehen, wird die Vordergabel langsamer eingefedert.
Die Einstellung der ausgehenden Dämpfung oder des Rebounds ist auch bei vielen Straßenmotorrädern zu finden. Die ausgehende Dämpfung kontrolliert das Ausfedern der Vordergabel oder des Monoshocks. Das Überprüfen der ausgehenden Dämpfung ist von Bedeutung, um das Auf- und Abschwingen zu begrenzen. Die Möglichkeit den Rebound einzustellen, bietet die Option, unter verschiedenen Bedingungen ein konstantes Gefühl der Federung zu erhalten. Das Öl in der Vordergabel und im Monoshock ist temperaturempfindlich. Das Öl in den Dämpfern erwärmt sich während des Fahrens. Dies macht das Öl dünner, was die Dämpfung verringert. Wenn nichts dagegen unternommen wird, beginnt die Federung zu schaukeln.
Die Anweisungen zum Einstellen der Dämpfung finden Sie auch in der Betriebsanleitung Ihres Motorrads.
Ein praktischer Tipp, wenn Sie die Federung selbst einstellen möchten, ist, die vorgenommenen Anpassungen zu notieren. Wenn Sie dann mit den Anpassungen nicht zufrieden sein sollten, können Sie die Federung jederzeit wieder in den vorherigen Zustand bringen. Darüber hinaus wird im Handbuch Ihres Motorrads häufig eine Standardeinstellung angegeben.
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